Eine wundersame Heilung

Wir durften dieses Jahr zwei Mal nach Israel reisen. Die erste Reise mit Jerusalem und Tel Aviv. Die zweite Reise ging nur nach Jerusalem. Von dieser Reise möchte ich hier berichten.

Lisa hat uns diese Reise von Sonntag, den 8.August bis 15. August geplant. Von Herrenberg ging es nach Frankfurt, wo wir mit ELAL nach Tel Aviv flogen. Von Tel Aviv ging es weiter mit dem Zug nach Jerusalem. Gegen fünf Uhr nachmittags kamen wir in Jerusalem an. Der Light Train brachte uns ins Zentrum. Ganz easy mit RavKav. SIM Karte kaufen und dann zum Hotel. Einchecken und dann Richtung Kotel. Unser traditioneller erster Gang zur Klagemauer.

Für diese Woche hatten wir uns nichts vorgenommen, außer einem Konzertbesuch beim Hutzot Hayotzer. Alles andere war ungeplant. Dass wir trotzdem eine Klav in Mea Shearim kaufen, einen Besuch im Nationalmuseum machen, ein Bild beim Huzot Hayotzer erstehen wollten, passte nichtsdestoweniger in dieses ungeplante Muster.

So ergab es sich, dass wir am Montag zum Hutzot Hayotzer kamen. Wir wurden eingelassen und schlenderten über den Künstler- und Handwerkermarkt, kamen dann zu den Ständen mit kulinarischen Spezialitäten und Goldstar. Wir fanden ein Plätzchen, wo wir sitzen und essen konnten. Kurz darauf lernten wir Beverley und Dinah aus Jerusalem kennen, die zum Konzert von Iti & Friends gehen wollten. Ein freundliches Gespräch entwickelte sich. Wir tauschten Kontaktdaten aus und wollten vor dem Konzert noch zu den Ständen der Nationen gehen, um zu sehen, was die Nationen so präsentieren. Am deutschen Stand, der irgendwie seltsam Trachten und Dinge zeigte, die so untypisch unzeitgemäß und trotzdem so typisch deutsch waren, lernten wir zwei Frauen kennen, die aus Süddeutschland stammten und unser Land präsentierten.

Doch wir mussten los, denn das Konzert begann. Ein schönes kleines Konzert mit Größen der israelischen Musikszene wurde präsentiert. Nicht schlecht aber nichts, was uns vom Hocker riss.

Auf dem Nachhauseweg schlenderten wir über die Jaffa Street und ich trank gemütlich ein weiteres Goldstar.

Am Dienstag wollten wir endlich einmal die alte Davidstadt besuchen. Die Führung durch David City war sehr interessant und bis auf den feuchten Gang nahmen wir alles gerne mit. Wir lernten Isaac und Esther kennen, ein jüdisches Ehepaar, beide Lehrer, aus New Jersey. Wir unterhielten uns prächtig und es war für uns (und für die beiden auch) erfrischend, dass wir die gleichen konservativen Ideen und Gedanken teilen konnten.

Am Mittwoch wollte Lisa zum Gartengrab. Abends war wieder das Hutzot Hayotzer und ein Konzert mit Berry Sakharov eingeplant.

Das Gartengrab ist in Ost-Jerusalem. Darum führte unser Weg in Richtung Damaskus-Tor. Das Gartengrab ist eine gepflegte Anlage, doch liegt sie leider mit der Rückseite am Busbahnhof, den die Araber nutzen, um zu den arabischen Städten und Gebieten zu fahren. Entsprechend laut und stinkend war es deshalb.

Es gab auch einen ruhigen Teil, ein kleiner Platz mit Sitzmöglichkeiten und dem Eingang zu der kleinen Höhle, die das Gartengrab sein sollte, wo Jesus, nachdem er vom Kreuz abgenommen wurde, hineingelegt wurde.

Lisa und ich saßen links. Rechts sah ich zwei Schwarze sitzen und beim Gehen hatte ich den Impuls, sie anzusprechen. Gesagt und getan. Wir stellten uns einander vor, es war Pastor Killion und sein Freund Chikonga, ebenfalls ein Pastor aus Malawi. Wir boten ihnen an, Wasser für sie zu kaufen, was sie aber ablehnten, da sie hierher kamen, um zu beten und zu fasten.

Wir erzählten von unserem Sohn Karl, seiner Drogensucht, unserer Arbeit mit dem Brunch und unserem Verein Freunde e.V., mit dem wir unseren Freunden das Evangelium und Jesus verkünden möchten.

Wir baten Killion, für Karl und für unsere Freunde zu beten, was Killion in sehr persönlicher und vollmächtiger Art und Weise tat. Wir tauschten unsere Whatsapp Kontaktdaten aus, machten noch Selfies und trennten uns danach.

Am Abend war das Hutzot Hayotzer angesagt und Berry Sakharov, den ich inzwischen, das heißt, nach drei Jahren „Kan schmuni mo schmune“, Kan 88, unserem israelischen Musiksender ein wenig kennengelernt habe. Das Konzert war wirklich sehr gut. Das Publikum waren überwiegend Fans und für Berry war es wie ein Heimspiel. Zuvor haben wir uns ein Gemälde gekauft.

Donnerstag holten wir unser Gemälde von Diane ab. Wir unterhielten uns lange über veschiedene Themen.

Freitag wollten wir ins Nationalmuseum, um endlich die Qumran Rollen zu sehen. Nebenbei sahen wir noch die zeitgenössische Kunst, ältere Kunst der Welt, ein Relief des alten Jerusalem und eine beeindruckende Videoproduktion über drei verschleierte Frauen: Eine jüdisch-orthodoxe, eine christlich-orthodoxe und eine muslimisch-orthodoxe Frau. Sie sprachen sehr offen über ihre Motivationen und ihre Gefühle mit dem Schleier.

Am Freitag meldete sich Pastor Killion bei mir und sagte, er würde sich gerne noch einmal mit mir treffen. Da wir gerade in der Old City waren, trafen wir uns kurz darauf vor der Christ Church. Killion war gar nicht an Gesprächen interessiert, sonden wollte mit uns beten. Wir gingen in die Christ Church und er begann ein vollmächtiges Gebet zu sprechen. Unter anderem betete er dafür, „that all bad things go out of Horst“. Ich verstand nicht recht, denn ich fühle mich Jesus nahe, ich spüre seine Gnade. Ich fühlte mich auch nicht krank. Killion und sein Freund verabschiedeten sich, denn ihr Flug war in wenigen Stunden, noch vor dem Schabbat.

Lisa und ich gingen in die Stadt, ich wollte noch einen Shawarma. Danach gingen wir in ein Restaurant in der Nähe unseres Hotels. So kam Lisa zu ihrem kulinarischen Genuß.

Am nächsten Tag, Samstag gingen wir zum Kotel und dann wieder Richtung Jaffa Street. Ich fühlte mich nicht gut. Ich wollte ins Hotel. Ich hatte plötzlich Fieber und mit Hilfe von fiebersenkenden Mitteln konnte ich den Tag übestehen. Sonntag ging Elisabeth noch einmal zur Apotheke, um für den Flug gewappnet zu sein. Später fuhren wir wie bei der Ankunft umgekehrt zurück.

Am Flughafen schaffte ich es kaum durch die Kontrollen, so schlecht fühlte ich mich. Der Koffer war aufgegeben, Lisa wollte noch shoppen und ich saß irgendwo an einem Ladenfenster. Plötzlich bekam ich starke Bauchschmerzen und ich musste mich sogar hinlegen. Nach ein paar Minuten konnte ich meinen Atem kontrollieren und der Schmerz ließ nach. Dann ins Flugzeug und auf unsere Sitze. Der Flieger hob abund nach der Hälfte der Flugzeit bekam ich Schüttelfrost. Die Decke half nicht wirklich. Ein Fluggast fragte mich, ob es mir gut ginge und ich antwortete dass ich mich etwas schwach fühle. Er informierte die Stewardess und diese fragte über Bord-Lautsprecher, ob Ärzte an Bord seien. Kurz darauf kamen fünf Ärzte, inklusive eines Augenarztes. Man bot mir einen Sitz in der First Class an und ich wurde untersucht, so weit dies mittels eines medizinischen Koffers des Flugzeugs möglich war.

Meine eigene Diagnose war verdorbener Magen oder irgendwas falsches gegessen.

Ich bekam heiße Tees und wurde immer wieder gefragt, wie mein Zustand sei. Ich fühlte mich lediglich unendlich schwach und hatte einen permanenten Schmerzpegel.

Die Landung verzögerte sich auch noch wegen Unwetter, aber dann landeten wir in Frankfurt. Zwei Notärzte stiegen zu und machten allerlei Untersuchungen, inklusive EKG. Doch meine Werte waren alle im normalen Bereich. Darum erklärte ich, dass ich es jetzt auch noch bis nach Hause schaffen würde und ganz sicher einen Arzt aufsuchen würde und unterschrieb irgendetwas.

Zuhause angekommen erbrach ich. Am folgenden Tag ging ich zum Hausarzt und er diagnostizierte Gastroenteritis. Er verschrieb ein paar Medikamente und schrieb mich krank.

Es ging mir die ganze Woche nicht besser und am Freitag haben unsere Ältesten dann beschlossen, dass ich sofort ins Krankenhaus müsse. Der Arzt schrieb eine Einweisung und ich ging natürlich hin.

Pastor Killion rief mich aus Malawi an und betete für mich und meine Ärzte. Vollmächtig, wie immer. Wie konnte er das wissen?

Es wurden Ultraschall-Untersuchungen gemacht und es stellte sich heraus, dass ich einen Abszeß hatte. Dann wurde mittels CT der Ort lokalisiert und ich wachte auf mit einem Schlauch, der aus meinem Bauch herausführte und einem Sack, in den eine gelbe Flüssigkeit lief.

Als ich wach war, fühlte ich mich etwas besser, aber ich hatte jeden Tag Fieber. Und Schmerzen. Am Dienstag wurde ein weiteres CT gemacht und Mittwoch wurde ich mittels einer Bauchspiegelung operiert. Für die OP waren 45 Minuten angesetzt. Scheinbar war aber mein ganzer Darmbereich mit Eiterherden befallen und der Blinddarm hatte sich geteilt. Die gesamte OP mit Darmreinigung und Blindarm-Entfernung dauerte mehrere Stunden.

Jetzt hatte ich vier Schläuche. Ab da ging es mir jeden Tag besser. Eine Woche später wurde ich entlassen.

Nicht nur wurde ich seit dem Besuch des Gartengrabes jeden Tag umbetet, sondern auch behütet und obendrein meine Ärzte und Krankenpfleger. Ich konnte es spüren. Darum auch konnte ich mich hingeben und jede Behandlung annehmen, denn ich wusste, wer die Autorität hat: Es war Jesus, unser Heiland. Ich wünsche mir, dass Segen auf mein Leben ausgegossen werde, damit ich ein Segen sein kann. Hier an dem Platz, wo ich lebe. Überall, wo ich bin, möchte ich Jesus die Ehre geben.

Ok, ich gebe zu, ich bin in einer heiligen Stimmung. Es ist, als ob ich schon wieder neues Leben bekommen habe. Diese Freude ist keine Einbahnstrassenfreude. Ich möchte sie weitergeben.