Jesus ist Gott. Punkt.

Oh, ich liebe es, zu provozieren und ich denke, die Aussage, Jesus ist Gott, ist für viele Menschen und aus verschiedensten Gründen eine provozierende Aussage:

Für Atheisten, für die Jesus aufgrund historischer Beweise unleugbar gelebt hat, war er ein Mensch, ein Sozialarbeiter oder ein Revolutionär – je nach persönlicher Prägung. Nicht göttlich, weil es Gott höchstens in der Natur geben kann, Ausdruck eines Schöpferwillens, der sich in der Schönheit, in der Vielheit manifestiert hat, aber längst zum nächsten Universum weitergetingelt ist, um dort was anderes oder das Gleiche zu schöpfen. Jedenfalls, gaaaaanz weit weg, oder sogar tot. Aber Jesus ist nicht Gottes Sohn, oder sogar Gott. Das würde ihr Ego nicht ertragen. Denn ihr Ego hat Gott getötet. Ein ferner Gott. Sie brauchen ihn nicht.

Es genügt, eine These aufzustellen, ein Buch darüber zu schreiben, um dann immer und ständig von Zeitungen oder Fernsehen befragt diese Aussage zu wiederholen. Mit Nuancen oder ganz neuen Theorien, warum Gott nicht existiert. Mal in Talkshows, mit Kirchenoberen, Gläubigen anderer Ideologien oder Religionen in einem inszenierten Streitgespräch – wo der Atheist als der Vertreter der Vernunft, der „ultima ratio“ als strahlender Sieger hervorgehen soll, in einer strahlenden Rüstung, wie Lancelot – aber nicht die schöne Guiniviere freiend – sondern die Wissenschaft befreiend, aus den Fängen der bösen Religion. Aber Jesus kann unter keinen Umständen Gott sein, oder wenigstens Gottes Sohn. Dann, höchstens, sind wir alle Gott, zwar nicht so herausragend, wie ich selbst Gott bin, und angesichts der Vielfalt – auch im Elend – der menschlichen Rasse, verzichtet der Atheist auf dieses Prädikat.

Das überlässt er dem Buddhisten, der zwar daran glaubt, dass das Göttliche existiert, aber in uns Menschen durch viele Leben und Leiden, durch die Wiedergeburt durch die gesamte Biologie, vom Einzeller bis zum Menschen entwickelt werden muss. Ein göttliches Prinzip, in Buddha und einer oder zwei handvoll Lamas verwirklicht. Aber Jesus = Gott? Blasphemie! Dann wäre das Streben nach buddhistischer Vervollkommnung sinnlos, vielleicht noch am Ehesten als Wellness den Gläubigen in Ost und West zu verkaufen. Der sanftmütige Buddhist wird mit der Aussage, Jesus ist Gott sehr schnell an seine Grenze gebracht. Nur die Versenkung, das Aufgeben des Egos rettet ihn vor der Verzweiflung oder vor einem profanen Wutausbruch – je nach Entwicklung. Die Aussage, dass Jesus Gott ist, einem Gott, der Mensch geworden ist, weil er seine Geschöpfe, sein Ebenbild retten will, würde so ziemlich all Bemühungen, eigene Anstrengungen überflüssig machen – ist doch die Gnade ein Geschenk des Schöpfers an seine Kinder. Unverdiente Gnade, bedingungslos, die Liebe eines Vaters. 

Provozierend auch – so nebenbei – für diesen Kulturkreis ist auch unser Glaube, dass wir nach Gottes Ebenbild erschaffen wurden. Gott hat uns so gemacht, also warum sollten wir unser Selbst oder auch nur unser Ego aufgeben, um die Erleuchtung zu bekommen? Wir sind gemacht, um einfach nur Gottes Plan für uns zu erkennen und uns zu seinem Bild zu entwickeln. Natürlich ist sein Wort allein schöpferisch und wir müssen alles mit unseren Händen erschaffen. Das ist der Unterschied zwischen Gott und uns Menschen. Doch wenn wir Gottes Willen verstehen, werden wir für Gott Dinge erschaffen, die ihn erfreuen. Wenn wir seinem Sohn nachfolgen, folgen wir Gott nach. 

Wie steht es mit dem Muslim. Im Koran sind wir „Christen“ die Leute der Schrift. Der Islam lehrt, dass wir irgendwie einen gemeinsamen abrahamitischen Ursprung haben. Da zu Zeiten Mohammeds in Saudi Arabien auch Christen und Juden gelebt haben, ist in den Schriften des Islam irgendwie auch von christlichen, bzw. jüdischen Quellen die Rede, jedoch zumeist seltsam verfremdet. So wird die Sohnschaft Jesu geleugnet, ebenso ist Jesus nicht am Kreuz gestorben, sondern jemand anderer.

Kommen wir zu meiner Aussage, meiner Provokation, Jesus sei Gott. Im Islam hat Allah zum einen keinen Sohn, also ist Allah deshalb auch nicht Gott, sondern muss ein anderer sein. Und was bedeutet Gottes Sohn? Ist Jesus eine eigene Person? Ja. Hat Gott sich selbst durch den Heiligen Geist in Maria reproduziert? Ja. Ist Jesus deshalb Gott? Ja. Er ist beides. Ganz Mensch und ganz Gott. Ganz Mensch, um vielleicht auch echte menschliche Erfahrungen zu haben. Um seine Geschöpfe, seine Ebenbilder noch besser zu verstehen. Schließlich ist er Gott, aber wie ein Mensch empfindet, musste er, wollte er selbst erfahren. Weil Gott rein ist, brauchte er ein perfektes Gefäß und vielleicht war das Maria. Nur sie konnte Gott gebären. Er wurde als Gott geboren und war doch Mensch, der ein Leben lebte, das der Mensch Jesus leben durfte. Gott hat den Körper von Jesus nicht okkupiert. Ein Mensch muss frei sein und seinen eigenen Willen haben. Seine eigene Gefühlswelt. Darum hielt sich Gott so sehr zurück, auch wenn das nicht oder nur schwer in Worte zu fassen ist. Gott liebt uns so sehr, dass er uns so sein lässt, wie wir wollen. Auch mit allen Fehlern und allen  Fehlentscheidungen, die wir treffen. Dass Jesus trotzdem anders war, muss so sein. Kein Mensch vorher und kein Mensch nachher war so wie Jesus Christus. Jesus lehrte nicht mehr und nicht weniger den Wert des einzelnen Menschen. Auch eines Menschen, der sündigt. Oder gerade des Menschen, der sündigt. Die Sünde, die ihn von Gott trennt. Er, Gott, wollte, dass alle Menschen gerettet werden und durch die Erkenntnis der Sünde und aufrichtiges Bereuen den Weg zu Gott, zu ihm, zurückfinden. Diese Liebe ist so grenzenlos, dass wir sie eigentlich nicht fassen können. Wir verleugnen unsere Sünde und verleugnen damit Gott. Die Schlange im Garten Eden säuselt immer noch die falschen Worte, die wir der Einheit mit Gott vorziehen. Es hat sich nichts geändert. Leider leben wir lieber in der Illusion unseres Menschseins und wie toll wir sind und dass wir Gott nicht brauchen. 

Wie töricht. Das Kunstwerk verwirft den Künstler. Das Geschöpf, und hier sogar, das schöpfende Geschöpf  verwirft den Schöpfer. Denn wir sind in seinem Ebenbild geschaffene und darum schöpferische Geschöpfe. In seinem Ebenbild heißt frei. Unser eigener Wille hört lieber die Worte der Schlange: Du bist selbst Gott. Du machst deine eigenen Gesetze. Im Normalfall sind wir aber ganz und gar nicht frei, sondern unterwerfen uns Menschen, Religionen und Ideologien. Unser ebenbildlicher Auftrag, frei zu sein und zu lieben, wie Gott uns liebt, ist vergessen, verdrängt oder ausgelöscht. Wir lassen uns von Menschen manipulieren, beherrschen, die uns die Irrlehren als wahre Worte irgendwelcher Propheten oder Parteiführer aufzwängen. Es ist doch aber so leicht, die Wahrheit Gottes zu erkennen und mit der Freiheit eines Christenmenschen Gott zu dienen oder Gott zu preisen. Der Sabbat ist für den Menschen und nicht der Mensch für den Sabbat. Sie nennen sich Religion des Friedens, aber ihr Friede ist der Friede eines Schlachtfelds, und die Toten haben den Frieden, den sie dir verkaufen. Schlange, das ist nicht der Friede unseres Herrn. Der Friede unseres Friedensfürsten ist vollkommene Liebe. Vollkommene Freude. Vollkommene Erlösung. Die Tragik ist, dass diese Welt vermutlich diesen Frieden nicht in seiner grenzenlosen Fülle erleben wird. Auch mein Frieden, meine Liebe, meine Freude und meine Erlösung sind mit Menschen verwoben. Wir können uns entwickeln. Wir können uns bewahren. Dann hat der Feind Gottes, der Feind unseres Herrn Jesus Christus nicht mehr die Macht. Wir sind durch Christus zur Freiheit berufen. Ewig. 

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