Schuld

Schuld ist ein Wort, das wir nicht mögen. Keiner möchte schuldig sein. Wir wissen zwar, dass wir nicht unschuldig sind, und jeder hat Schuld auf sich geladen, aber wir möchten uns nicht schuldig fühlen. Wir verdrängen dieses Gefühl.  Ich glaube nicht, dass sich Menschen damit brüsten, schuld zu sein oder Schuld zu haben, sondern wir verbergen dies vor anderen, aber auch vor uns selbst. Würden andere unsere Schuld erkennen, könnten sie uns ablehnen oder verurteilen. Würden wir in der Erkenntnis unserer Schuld leben, müssten wir diese Schuld bekennen. Aber das tun wir nicht. Denn wer sollte uns die Schuld nehmen?

Und vergib uns unsere Schuld…

Unsere Schuld ist außerdem meistens das Ergebnis einer Kette von Umständen. Wir konnten gar nicht anders handeln. Wir sind nicht böse. Wir tun diese Dinge nicht absichtlich, sie passieren einfach. Wir machen immer andere verantwortlich. Wer ist schon so reflektiert, seinen Anteil zu erkennen? Vielleicht erst in klärenden Gesprächen wird uns unser Anteil offenbar. Wir wehren uns dagegen, Teil der Schuld zu sein, oder Verursacher oder ihr Ursprung. Die Angst davor, dass unsere Schuld nicht vergeben wird, steckt in uns. Irgendwie tragen auch wir dazu bei, denn auch wir haben Dinge, die uns angetan wurden, nicht vergeben. Wenn wir nicht vergeben, warum soll uns dann vergeben werden?

…wie auch wir vergeben unseren Schuldigern

Wir laden uns nicht gern die Schuld auf, denn sie belastet uns. Wird diese Last nicht von uns genommen, wird sie immer schwerer. Wie ein unsichtbarer Rucksack, ein Gewicht, das wir  herumschleppen und jeden Tag kommt mehr Gewicht hinzu. Jeden Tag? Ich glaube ja. Es vergeht kein Tag, an dem wir sozusagen mit Null raus gehen. Immer geschieht etwas, wir tun etwas, auch wenn wir nichts tun. Ist das nicht depremierend? Was soll dieses ganze Konzept der Schuld? Gehen wir lieber davon aus, dass wir gute Menschen sind. Passiert ist passiert. Kann ich eh nichts daran ändern. Ich bin ja kein böser Mensch. Ich liebe meine Frau und meine Familie. Ich habe Freunde und ich möchte mit ihnen diese Welt ein wenig besser machen, lebenswerter. Ich erkenne Dinge, die gut sind und möchte sie ebenfalls tun. Mein Beitrag soll positiv sein. Die Welt mag vielleicht noch so schlecht sein, ich werde mich der Negativität enthalten. Meine Taten werden mich rechtfertigen. Ich bin gut. Ich bin nicht böse. Es gibt auch niemanden, der mich verurteilen darf, denn auch dieser ist schuldig. Wir orientieren uns an menschlichen Werten und wir wollen glauben, dass ein Mensch gut ist. Wenigstens ein neugeborenes Kind ist doch gut. Es kann doch noch keine Sünde haben, keine Schuld! Das wäre doch ungerecht. Auch in einem Jahr oder drei kann ein Kind doch nicht schuldig werden, oder? Ich glaube, wir kommen rein auf die Welt. Kleine Kinder sind ohne Schuld und sie kennen auch das Konzept der Schuld nicht. Im Laufe der Zeit erleben sie jedoch Ungerechtigkeiten. Sie erleben neue Gefühle, negative Gefühle und sie werden von der Welt mit negativen Dingen konfrontiert und sogar infiziert. Die Kinder werden sozialisiert. Eltern bemühen sich in der Regel darum, ihren Kindern „gute“ Werte zu vermitteln, böse Dinge fernzuhalten. Die Kindheit sehen die meisten erwachsenen Menschen als eine glückliche Zeit. Hoffentlich, denn es ist nicht immer so. Uns wurden universelle Werte in unser Herz gepflanzt. Alle Menschen haben einen „inneren Kompass „, der gut und böse, richtig und falsch unterscheiden kann. Unser reines Wesen, der einzigartige Mensch, der wir sind, wird von seiner Welt zu einer Persönlichkeit gemacht, mit der wir uns identifizieren. Unser Wesen ist immer noch rein, doch unsere Persönlichkeit ist kompromittiert. Nach Jahren sind wir zu Menschen geworden, die von ihrer kulturellen Heimat geprägt sind, die eine Muttersprache sprechen, die Manipulation erlebt haben, vielleicht auch die Regeln der Manipulation anwenden, Verletzungen erlebten oder selbst verletzten, ein Gewissen haben, Gedanken, Gefühle – kurz gesagt, wir sind Menschen, die eine mehr oder weniger große Last haben. Dinge sind geschehen und wir können selbst nichts wieder ungeschehen machen. Die „Welt“ will uns immer noch verkaufen und weis machen, dass wir gut sind, wenn wir nicht töten oder stehlen oder lügen und betrügen. Die Gesellschaften legitimieren manchmal sogar diese moralischen Tabus. Politker, die lügen, Amtseide brechen, Kriege führen mit Lügen legitimiert, eine Presse, Medien, die diese Verbrechen totschweigen oder zumindest verharmlosen. Die Medien haben ihre Rolle als vierte Gewalt, als Kontrollinstanz zum Schutz der Menschen vor Willkür und Totaltarismus verkauft und sind längst Teil eines verlogenen Herrschaftssystems geworden, das die Lügen der Welt als gute Dinge verkauft. Über die Rolle der offiziellen Amtskirchen möchte ich gar nicht sprechen.

Und dann, das Wichtigste: Wo ist Gott? Wo sind Gottes Gebote? Wo ist der Heilsplan Gottes für jeden einzelnen Menschen in dieser Welt? Gott spielt keine Rolle für den heutigen Menschen. Wieder ganz simpel, wie ich eben bin: Der Fürst der Welt hat sich aufgeschwungen und belügt die Menschen mit seinen säkularen Friedensbotschaften. These 1 lautet: Du brauchst keinen Gott. Sei dein eigener Herr, dein eigener Gott. Dass der Mensch damit zum Sklaven des Bösen wird, will keiner sehen, will keiner wissen.

Und erlöse uns von dem Bösen. 

Wir können uns selbst nicht vom Bösen erlösen. From the evil one. Wir können mit unserem Willen das Böse minimieren, sicherlich. Aber jeden Tag tun wir seine Werke, lassen sie geschehen. Wir selbst sind natürlich gut. Wir müssen ein positives Selbstbild haben, sonst würden wir uns vielleicht das Leben nehmen oder wir wären selbst schon so böse, dass wir ohne Gewissen böse Dinge tun würden. Das gibt es auch. Richtig böse Menschen, die ihren Selbstwert aus bösen Dingen beziehen, die sie anderen Menschen oder anderen Lebewesen antun. Diese Gottesferne existiert. Diese Archetypen gibt es in jeder Kultur. Trotzdem glaube ich, dass unsere Kultur, der Zeitgeist das Böse hochstilisiert und als etwas Positives anpreist. Wir leben in einer Welt, die mit dem Bösen flirtet. Das Gute ist ausgelustscht. Es gibt keinen Gott, Jesus war ein Sozialarbeiter und Sozialrevolutionär. Mohammed ist auch ganz toll. Die Sharia ist toll. Ganz böse Dinge, die jetzt gerade, heute in Syrien, in Nigeria und anderswo geschehen, sind Kollateralschäden. Die Kriegsparteien sind enthemmt. Es gibt keine Moral mehr. Nur noch Haß. Das Leiden der Menschen ist relativ. Dies schreiben wenigstens unsere Journalisten. Unsere Politiker finden die Todesstrafe auch gar nicht so schlimm.
Vielleicht spielen sie irgendeine Rolle und wirken gut. Perfekte Schauspieler, die ihre dunklen Seiten verbergen können und gleichzeitig diese heilige Aura verbreiten. 

Kein Mensch ist absolut gut. Am ehesten vielleicht ich selbst. Zumindest gebe ich mir Mühe. So wie du vielleicht auch. Als Christen oder besser, als Nachfolger Jesus haben wir einen klaren Weg, dem wir folgen dürfen. Die Welt hat lediglich moralische Eckpunkte, der sie folgen kann. Diese sind jedoch Moden unterworfen und dem Zeitgeist. Das Töten, das Morden Ungeborener nennt man Schwangerschaftsabbruch und ist je nach Gesetz, bzw. Geisteszustand bis zum dritten Monat straffrei. Für Hillary Clinton ist ein Mensch sogar bis kurz vor der Geburt kein Mensch und darf abgeschlachtet werden oder weiterverwertet. Solche unmoralischen Menschen glauben, sie seien gute Menschen. Durch ihren Einfluss können sie jedoch Tausende Menschen verderben. Gerade die Menschen in Politik, Medien und sogar Kirchen haben die Macht, Seelen zu beschädigen. Gerade weil sie keine moralische Instanz anerkennen, außer sich selbst, (sie sind ja so gut) verführen sie die anderen gottlosen Menschen zum Bösen.

Es gibt eine absolute moralische Instanz und das ist die Bibel. Es sind 10 Gebote und das Gebot seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst. 

Spätestens jetzt wird es problematisch. Wir würden uns gerne selbst lieben, aber wir haben in unserem Inneren diesen Kompass, und obwohl unser Wesen rein ist, unschuldig, ist unser Wissen über unsere Schuld vorhanden. Wie können wir uns lieben? Und wie können wir unseren Nächsten lieben? Unmöglich!

So gerne wir uns einreden möchten, dass wir uns lieben, es geht nicht. Wir werden genau daran scheitern. Unsere Eigenwahrnehmung mag uns täuschen. Unsere Umgebung mag uns schmeicheln, wie gut wir sind: Wir sind es nicht. Wir sind schuldig und wir können uns diese Schuld nicht nehmen. 

Es gibt einen Weg und der heißt Jesus Christus. Wenn wir glauben, dass er gekommen ist, um uns zu retten und dass er unsere Schuld schon auf sich genommen hat und uns so sehr liebt, dass er für unsere Schuld ans Kreuz ging, dann kann Heilung und Heiligung stattfinden. Niemand sonst kann unsere Last von uns nehmen, unsere Schuld und unsere Sünden. 

Wir dürfen kommen. Jesus liebt uns, egal welche Schuld auf uns lastet. Diesen einen Schritt müssen wir machen. Manchem wird dieser Schritt unmöglich vorkommen. So unmöglich, wie mir.

Ich kann dir nicht raten, dir Zeit zu lassen. Aber wenn du dich entschließt, dann muss es unumkehrbar sein. Mach keine halbherzige Entscheidung.