Sohnbriefe 6

Mein Sohn,

was für eine Woche! Das geniale Wetter, unser Besuch bei dir, dein Bruder zurück aus dem Pro-Camp, das Vaterhaus und Sonntag ein Godi, wo ich wieder einmal Gitarre spielen durfte. Wir hatten eine segensreiche Woche und ich hoffe und wünsche, dass auch deine Woche schön war. Ich wünschte, du hättest viel Zeit an der frischen Luft haben dürfen und dass es bei euch friedlich und harmonisch gewesen wäre. Wir wissen es nicht. Aber wir beten viel für dich und darum, dass dich der Geist des Friedens erreicht und dir deine Unrast nimmt. Dass du dich zurücklehnen kannst, dass du auf die letzten Jahre zurückblicken kannst und verstehst, warum dies keine gute Zeit sein  konnte.

Man muss Dinge zu Ende bringen. Man muss sein Leben versuchen, in Einklang zu bringen mit den Gesetzen des Landes, mit den Menschen, mit denen man zusammmen ist. Und in Einklang mit Gott. Wir sollen sein Volk sein. Frei, wie er uns geschaffen hat, bevor wir der Welt verfallen sind, falschen Versprechungen und Verlockungen gefolgt sind. Wir sollen eine Familie sein und unsere Hoffnung nur auf Gott setzen. Keine modebedingte Popkultur, keine Kultur, die uns voneinander entfremdet, sondern uns vereint. Daraus entsteht Stärke. Es ist nicht zwangsläufig eine Stärke, die dominiert, auf jeden Fall ist es eine Stärke, die erträgt. Freiheit durch den Glauben an unseren Gott ist kein Versprechen auf einen Porsche, viel Geld, keine Sorgen, immer Sonnenschein. Freiheit bedeutet Unsicherheit. Keiner, der deine Bedürfnisse sofort stillt, oder wie in einem alten Bild, die gebratenen Tauben dir in den Mund fliegen. Wenn alle von Freiheit reden, Freiheit mit der Marlboro Zigarette, Freiheit auf einer Harley Davidson, dann sind das die Lügen der Werbeindustrie, die dich  in Wahrheit durch ihre Produkte versklaven. Einen kurzen Kick, gut, das kann sein. Aber der Kater nach diesem Konsumrausch wird kommen, garantiert. Er liegt noch nicht einmal in dem Preis, den man für diese Produkte bezahlen muss. Egal, ob sie legal erworben sind oder nicht, man muss monatlichen Unterhalt bezahlen, vielleicht den Ratenkredit noch dazu. Illegal erworben setze ich zudem meine Freiheit im wahrsten Sinne des Wortes aufs Spiel. Alle Dinge haben einen Preis. Dieser Preis muss erarbeitet und bezahlt werden. Je mehr Konsum, desto mehr Unfreiheit. Monat für Monat strampelt man sich ab, dreht sich im Hamsterrad. Diese Freiheit durch Konsumartikel ist in Wirklichkeit Sklaverei. Ein Sklave  weiß, dass er einen Herrn hat, die Konsumsklaven denken, sie seien frei. Sie sind nur dann etwas wert, wenn sie einen tollen Wagen haben, wenn sie sich zwei oder gleich drei Urlaube leisten können, wenn sie das neueste Smartphone besitzen, sich die Klamotten ihrer Peer-Group leisten können. Wir werden darauf abgerichtet, unseren Wert über Dinge zu definieren. Alles Bullshit! Für Got bist du nackt und ohne irgendeinen materiellen Dreck so unendlich wertvoll. Ein Ferrari macht dich nicht wertvoller.Jedes Stück Konsum lenkt dich von deiner eigentlichen Bestimmung ab. Der Plan lautet nicht: Konsumiere und sei ein Sklave, sondern er lautet: Setze dich für andere Menschen ein. Menschen, die noch schwächer sind, noch verzweifelter. Der Plan lautet: Gründe eine Familie, bekomme Kinder. Gib dich nicht auf, aber gib dich hin. Entwickle deine eigenen Fähigkeiten, lerne einen Beruf und gib dich hin, zur Ehre Gottes. Lasse Menschen Gott in dir erkennen. Diese Freude in dir wird nie vergehen. Ein Smartphone, eine dicke Karre, soziale Anerkennung machen dich temporär froh, blasen dein Ego auf, aber dann kommt wieder die Leere, denn diese Dinge sind so konstruiert, dass du dich in Abhängigkeiten begeben musst.

Ganz anders ist ein Leben, das auf Gott ausgerichtet ist. Du lebst im Königreich Gottes schon heute. Leben? Gut. Sterben? Gut. Denn wir wissen, wenn wir leben, leben wir mit Jesus. Sterben wir, sind wir auch bei Jesus und er ist bei uns. Die Welt will das nicht. Die Welt will, dass du dich einreihst in das Heer der Konsumenten. Dass du deine Fresse hältst. Die Welt will nicht, dass du dieses System hinterfragst. Ich meine mit „System“ nicht einmal diesen Staat, der ein großes Maß an Freiheit und Sicherheit gewährleistet, aber auch das nimmt ab. Sowohl die Sicherheit, als auch die Freiheit. Das „System“ ist auch nicht der Kapitalismus, auch wenn es ganz einfach ist, diesen zu kritisieren. Um zu verstehen, muss man die Bibel als Buch nehmen und alles – wirklich alles damit hinterfragen. Sie bietet einen Rahmen, der einerseits den einzelnen Menschen als das höchste Gut betrachtet (vergleiche ruhig die anderen Religionen, Islam, Buddhismus, usw.) und andererseits die persönliche Beziehung mit Gott, mit Jesus als dem einzigen Heilsplan offenbart. Keiner der dir diktiert, was du zu denken, zu fühlen hast, was du zu tun hast. Du allein liest die Schrift und entscheidest. Gott gab uns seinen Sohn als perfektes Beispiel wie ein Mensch leben und sterben ??? soll. Er gab uns den Heiligen Geist für die, die an diesen Sohn Gottes glauben. Das ist schon harter Tobak. Einen lebendigen Gott, der seinen Sohn für unsere Sünden als Opfer gab den Heiligen Geist, der in dir wohnt und der dich von weiteren Sünden abhält und dich mit Liebe erfüllt. Is so! Alle, die den Leuten erzählen, dass das Leben mit Jesus bequemer wird, sind Schwätzer. Die ganzen Bekehrungen ohne Buße sind so sinnlois wie die Kindstaufe. Die Leute glauben, das wäre die Eintrittskarte in den Himmel, sowas wie ein Barcode. Man muss nichts tun und ist gerettet. Hurra! Und dann kommt das Leben und es ist Scheiße. Christen haben keine Garantie auf ein bequemes Leben in der Komfortzone. Im Gegenteil. Es wird nicht leichter. Als Barcode-Christ hat man keine Probleme. Fast keine. Aber als Nachfolger Jesus wird es auf keinen Fall leichter. Sogar ich, und deine Mama merken schon, wie wir, da wir nicht mehr willenlos konsumieren, von anderen angegriffen werden. Wir sind Fundamentalisten. Das ist schon fast sowas wie Reichsbürger, oder Nazi. Ich muss unterscheiden zwischen Christen und Jesus Nachfolgern. Christen können ein bequemes Leben leben. Nachfolger  Jesus werden anecken. Sie können nicht Teil der Welt sein, denn diese Welt will von Gott nichts wissen. Der Fürst der Welt muss ja gar nichts tun, um die Menschen in den Tod zu führen. Und darum geht es bei Jesus: Um das Leben. Es geht nicht um ein moralisches Gefängnis. Das haben die Kirchen daraus gemacht. Es geht um unser Leben, das ewige Leben. Dieses Leben hier dauert 50, 60, 80 Jahre. Die Ewigkeit endet nie. Vielleicht weißt du, was ich sagen möchte: Das Leben in der Nachfolge ist das gleiche Leben, aber es wird ein Leben mit Jesus sein. Jesus war ein Outlaw, Nachfolger sind Outlaws. Klar werde ich sündigen, Schuld auf mich laden, keine Frage. Aber ich kann diese Schuld abgeben. Jesus geht mit mir. Ich lege die Schuld an sein Kreuz. Ich glaube daran. Wer kann Sünden vergeben? Das kann nur Gott.

Diese Schuld ist immer eine Last und dann verschwindet diese Last und macht dich frei. Die Buße muss kommen. Zum Beispiel deine Vergehen, deine Schuld:  Der Staat hat dich dafür bestraft, doch ist deine Schuld getilgt? Ich sage dir, leider nein. Du hast dein Urteil bekommen. Und nicht wenig. Darüber kann man streiten. Obwohl sinnlos. Diese Strafe ist eigentlich nicht der Rede wert. Denn es ist immer noch Schuld da. Gott gab uns 10 Gebote. Kennst du sie? Gegen wie viele hast du verstoßen? Gegen wie viele verstößt du auch jetzt noch immer? Gegen welche habe ich verstoßen? Gegen welche verstoße ich auch heute noch? Diese Sünden trennen uns von Gott. Wir können sie tilgen lassen. Wir müssen sie tilgen lassen. Und das kann nur Jesus tun. Tun wir es heute und nicht erst in unserer Todesstunde. Auch das würde noch genügen, aber wenn wir es heute tun, sind wir auf der sicheren Seite. Es ist nicht die bequeme Seite, denn wir müssen uns noch einmal unsere Schuld anschauen. Es ist nicht bequem, denn wir werden belächelt. Religiöser Wahn. Du weißt schon. Was für Trottel, denken sie und sagen sie.

Aber es ist die einzige Chance, nicht zu sterben. So steht es in der Schrift. Wir können die Schuld nicht tilgen. Wir können unsere „weltlichen“ Verfehlungen bereuen, bekommen Strafen dafür. Aber unsere Seele wird nur gerettet sein, wenn wir unsere Schuld ans Kreuz legen und Jesus annehmen als unseren Retter. Dann werden wir Erben sein und im Königreich leben. Jetzt und nach unserem Tod. Wir werden leben.

Warum schreibe ich dir das? Schon wieder! Weil ich zum Einen möchte, dass du gerecht leben sollst. Die 10 Gebote sind universell. Sie sind der Grund, warum die Welt noch nicht völlig abgekackt ist. Sie sind der Garant für einen Frieden für die Völker, die sich mit ihrer christlich-jüdischen Vergangenheit brüsten, obwohl sie längst dem Satan dienen und das Geld anbeten. Trotz dieser einfachen 10 Gebote gibt es Unrecht. Kein Mensch, der alle 10 Gebote einhalten kann. Das haben die Juden im Alten Testament nicht gekonnt, und wir können es auch nicht.

„Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. „

Es ist eines der Gebote, die wir immer und immer übertreten. Es ist das erste Gebot. Was bedeutet diese Gebot? Ist es so wichtig? Wir beten nicht Gott an, sondern Götzen, wie Geld, Macht, Sex. Man stellt sich Gott gleich, man ersetzt Gott mit Dreck. Und wenn ich alle Gebote durchdenke, erkenne ich, dass ich fast alle übertrete. Die Juden im Alten Testament haben sich sogar noch viel mehr Gebote ausgedacht und sie zu Gesetzen erhoben. Dabei muss doch klar sein, dass man kaum eines halten kann. Dafür gab es dann Opfer: Schuldopfer, Sühneopfer. Jedes Jahr. Wer nicht opferte war praktisch tot. Wir haben Jesu Blut, das uns von aller Schuld reinigt und frei macht. Und wer ins Himmelreich eingehen will, wird schon an einer einzigen Sünde scheitern. Denn eine einzige Sünde, wie ein Tropfen Tinte in einem reinen Glas Wasser, ist unheilig und Gottes Reich ist einfach nur heilig. Gott kann nichts Unheiliges dulden. Darum kam Jesus. Er vergibt. Er macht uns rein und gerecht, so dass wir ins Himmelreich kommen. Die Juden im Alten Testament opferten jedes Jahr, um mit dem Blut ihre Sünden zu tilgen. Jesus kam, um mit seinem Blut die Sünden aller Menschen für immer zu tilgen, um uns reinzuwaschen. Wer das glauben kann, dass Jesus für unsere Sünden gekommen ist, sie auf sich nahm, damit wir leben können, der ist gerettet. Gott liebt uns so sehr, dass er seinen Sohn gab. Sodele.

Das ist in etwa mein Credo, mein Glaubensgebäude, in dem ich lebe. Ich schreibe dir dies in der Länge, damit du dich ganz frei machen kannst. Ich habe dir alles vergeben. Für mich musst du dich nicht mehr schuldig fühlen. Alle Lügen, alle Worte, alle Sünden habe ich dir vergeben. Du musst mich nicht fürchten. Du bist mein Sohn. Du bist mein geliebter Sohn. Auch deine Mutter liebt dich. Auch sie vergab dir alles, was du je gegen sie getan hast. Auch deine Brüder lieben dich. Deine Großeltern lieben dich. Du bist von uns geliebt. Ob es dir passt, oder nicht. Vor uns allen aber hat Gott, hat Jesus dich schon immer geliebt. Schon als du noch nicht geboren warst. Glaube dieser Zusage. Glaube auch unseren Zusagen. Gehe in dich. Forsche, warum du dich entfernen musstest. Was waren die Auslöser deiner Rebellion gegen unsere Ordnungen oder auch gegen unsere fehlende Strenge. Aber vergiß unsere Ordnungen. Vor allem geht es um dich. Vor allem hast du immer gegen dich gehandelt. Gegen dich, für das Böse und gegen Gott. Für das Böse, weil weil du verführt bist. Sag Gefühle dazu. Sag irgendwas. Wir sehen, dass du in der Hand des Bösen warst. Wie es jetzt ist? Jedes Mal, wenn wir dich sehen, sehen wir deine Schönheit. Dein innerstes Wesen. Wir sehen in dein Innerstes. Nicht deine Persönlichkeit. Nicht dein verkorkstes Leben. Sondern dich, der du immer warst. Du hast auch eine Persönlichkeit. Aber sie ist zerbrochen, so wie unser Leben auch zerbrochen war. Du bist das aber nicht, auch wenn du es selbst glaubst.

Wir wollen, dass du ins Licht trittst. Damit du im Licht wandeln kannst, brauchst du einen Kompass. Nimm den Jesus-Kompass. Nimm die Bibel.

Komm heim zum Vater.

Und das Freudenfest begann.

 

Dein Dad.