Vertrauen

Ein neues Projekt. Finden. Suchen. Das Geld auf dem Konto wird weniger. Viel weniger. Gerade war London. Eine extrem teure Woche. Von dem Geld leben andere Leute vielleicht ein halbes Jahr. Zumindest drei Monate. Muss mal kürzer treten. Keine Reisen planen. Denn Vertrauen ist gut, aber Dummheit wird bestraft. Christ sein bedeutet auch intelligent sein. Und dumm ist eben nicht intelligent. Ein neues Projekt muss also her. Ich bewerb mich ja auch schon. Heute ein Telefon-Interview hinter mich gebracht. Vorher gebetet. Hinterher gebetet. Herr, wenn es das sein soll, dann lass mich das tun. Muss ich selbst überzeugt sein, dass es das „Richtige“ ist? Genügt als Grund für das „Richtige“ dass mein Geschäftskonto wieder gefüllt werden soll? Ich möchte Vertrauen haben. Ich habe Vertrauen. Ich hab ja auch noch Rücklagen, also alles nicht existenziell bedrohlich. Aber die comfort-zone verlassen? Ist die comfort-zone christlich? Wohl gepampert, kann mir alles leisten. Not kenne ich selbst nicht. Ich meine wirkliche Not. Aber trotzdem. Das Eine ist die Sicherheit. Sicherheit oder Freiheit. Sehe ich da einen Widerspruch? Freiheit ist das Andere. Jesus hat uns zur Freiheit berufen. Jesus hat uns nicht zur Sicherheit berufen. Aber dann wieder Bilder, die sich ins Bewußtsein schleichen. Unsicherheit. Jesus hat uns auch nicht zur Unsicherheit berufen, oder?

Freiheit und Vertrauen. Zweifel und Ängste sind nicht in Gottes Portfolio. Ich kenne sie, aber ich will sie nicht in meinem Leben haben. Nicht mehr. Angst kenne ich auch. Aber das? Das ist irgendwie diffus. Nicht real. Im Wohlstand ist jeder gerne Christ. Gesicherter Job. Glückliche Familie. Wie fühlt es sich an, wenn einem der Boden unter den Füßen wackelt? Wie stark ist dann der Glaube? Wo ist Gott?

Nein, ich habe keine Angst. Ich weiß, welche Fähgkeiten ich habe. Ich weiß, dass es meinem Gott gefällt, wenn ich im Gebet bleibe. Wenn ich nicht zweifle. Nein, mache ich nicht. Ich bin stark. Mein Gott und ich sind stark. Hallelujah!