Flower Power

In meinem Garten blühen Blumen. Es ist Sommer, ohne wirklich warm zu sein. Sommer ist die Abwesenheit von Winter. Es gibt Menschen, die dieses Wetter trotzdem genießen können. Ich gebe mir wirklich Mühe, aber sommerliche Freude oder Unbeschwertheit stellt sich nicht ein. Es ist auch in meinem Leben nicht alles eitel Sonnenschein. Meine Arbeitssituation hat sich zwar entspannt, erst einmal, aber es sieht so aus, dass ich in meiner neuen Firma auf Dauer keine 100% arbeiten werde. Jetzt und in den Monaten bis Weihnachten schon, aber das ist nur die Umstellung und Optimierung, die ich durchführe. Wenn der Laden läuft, werde ich ganz bestimmt weniger arbeiten. Nun, das ist auch so weit OK. Zum Einen ist es sehr herausfordernd und anspruchsvoll, was ich tue. Zum Anderen ist es ein tolles Gefühl, so viel Wertschätzung zu erhalten.

Der finanzielle Aspekt ist auch wichtig und doch nicht wichtig. Wenn ich meinen Lebensstandard halten will: Urlaub, Geld ausgeben, ohne Sorge zu haben, meinen Zehnten für die Gemeinde, dann muss ich schon zulegen. Wenn ich mehr Zeit mit Gott verbringen will, wenn ich mehr Zeit für meine Projekte haben will, mehr Zeit mit meiner Familie, dann sollte ich weniger arbeiten und auch meinen Konsum überprüfen und einschränken. Ich denke, Ersteres wird Priorität haben. Zeit kann ich von meinem Müßiggang-Konto abzweigen.

Untätigkeit kann ich mir nicht leisten und auf der anderen Seite möchte ich keinen Druck spüren. Es soll fließen und ich möchte, dass mich Menschen sehen und mich als vorbildlichen Christen – einen wahren Nachfolger Christus wahrnehmen. Klingt langweilig? Ist es aber nicht!

Was ist heute ein Nachfolger? Kann ich als Familienvater, als Systemadministrator, als deutscher Mann Mitte 50 Nachfolger Jesus Christus sein? Frau und Kinder verlassen und Jesus nachfolgen? Das, meine ich, geht so heute nicht mehr. Jesus wandelt nicht mehr unter uns, er ist in den Himmeln. In seinem Königreich, in das wir Nachfolger eintreten wollen. Doch was ist das Königreich Gottes? Das Himmelreich? Ist es wirklich so fern und erst mit unserem Tod kommen wir hinein?

Ich denke nicht. Und die Bibel und die Evangelien sagen auch nichts anderes. Der Tod wird kommen. Ganz sicher. Und wir werden die Ewigkeit erleben. Ganz sicher. Aber dieses Leben ist trotzdem unser Leben, das wir vom Schöpfer bekommen haben. Und unser Schöpfer möchte, dass seine Kinder dieses Leben in seiner Fülle leben. Deshalb haben wir Gaben und Talente und Fähigkeiten und viele sind uns noch verborgen und wir bemühen uns vielleicht zu wenig, uns zu entwickeln. Wir haben Ängste und Sorgen und Krankheiten, die wir überwinden oder akzeptieren müssen. Stattdessen möchte Gott von uns vielleicht, dass wir ihn ehren, indem wir unser Kreuz auf uns nehmen und uns von seinem Geist leiten lassen. Vielleicht entdecken wir dann, dass wir sehr viel mehr ertragen können und dass vielleicht unsere Fähigkeit darin liegen kann, diese Sorgen an ihn abzugeben, und dann vielleicht etwas ganz Neues in uns wächst. Natürlich ist Krebs zum Beispiel oder eine Behinderung oder was auch immer etwas Schlimmes. Was wäre, wenn wir im Vertrauen auf IHN unsere Leiden annehmen würden? Was würde sich ändern? Wir wären weiter krank oder behindert oder oder übergewichtig oder sonst was. Aber was würde sich wirklich ändern? Himmlischer Vater, ich hab zwar keine Ahnung, warum ich leide, aber du kennst alle Leiden und hast alle Schmerzen der Welt erlitten. Aber du bist auch der beste Heiler und kennst alle Wege, mich zu heilen. Darum sorge ich mich nicht.

Was ich sagen will: Wir müssen ganz auf unseren HERRN vertrauen, dass er einen Plan für unser Leben hat. Egal, ob ich morgen sterbe und gleich bei IHM bin oder ob in zehn oder zwanzig Jahren mit all meinen Krankheiten, die noch kommen werden weiterlebe. Als Christ, als Jesu Nachfolger muss ich alles annehmen, denn ich kenne seine Wege nicht. Inzwischen weiß ich, dass der HERR mich alles machen lässt und mich beglückt und mich straft, wenn ich etwas Falsches mache. Darum mache ich die Dinge, die dem HERRN wohlgefallen und lasse die Dinge, die der HERR hasst.


Das ist doch schon eine geile Erfahrung, dass ich weiß, der HERR ist bei mir und dass ich bei IHM geborgen bin.

Das ist doch schon ein Stück vom Himmelreich. Im Königreich Gottes leben. La vie en rose. Flower Power.