Sohnbriefe 7 (Teil 1)

Ich hätte nicht gedacht, dass ich wieder einen Brief an meine Söhne schreiben würde. Ja eigentlich war es hier bei jesuslover lange still. Was ist passiert? Nun, mein geliebter Sohn (einer von vier leiblichen und eines „Adoptiv“-Sohnes) ist diese Woche verhaftet worden. Schockiert? Nein. Traurig? Sehr.

Ich bin nicht schockiert, denn ein Leben in der Sucht kostet einen Preis. Freiheit? Weniger, denn das Leben meines Sohnes hat nur den Zustand der Unfreiheit gewechselt. Das Leben eines Süchtigen ist Unfreiheit. Das Wesen der Sucht ist Sklaverei. Sucht ist ehrlich. Es wäre leicht, die Ursachen der Sucht lediglich der kranken Gesellschaft zuzuordnen. Krishnamurti, ein Inder, sagte einmal, es sei kein Zeichen geistiger Gesundheit, sich an eine kranke Gesellschaft anzupassen. Die Gesellschaft ist krank, weil wir alle krank sind. Süchtige glauben, Drogen zu konsumieren wäre legitim, denn ihre Leiden werden durch die Droge gelindert. Erst mal stimmt das. Beim Konsum wird die Illusion geschaffen, die Droge könnte die Leiden heilen. Das warme Bad, in das man gleitet, wenn das Opiat sich im Körper ausbreitet, ist wirklich vielleicht das erste einzige echte Erleben von Ganzheit. Keine Vollkommenheit, aber die Abwesenheit von Schmerz. Leider kommt diese Medizin von Satan, der die Süchtigen immer tiefer in die Abhängigkeit treibt. Sucht ist keineswegs das Heilmittel. Sucht ist eine Krankheit. Sie macht asozial.

Zuerst merken es die Nächsten. Der Süchtige merkt es auch, aber die Droge lindert den Schmerz. Alles andere ist weniger wichtig. Gib mir meine Dosis, mein Quant.

Am Ende steht völliger Kontrollverlust, Vertrauensverlust, Selbstzerstörung und Kriminalität. Der Tod erscheint dem Süchtigen als Ausweg und er konsumiert letztlich umso mehr, um diesem Leben zu entfliehen. In letzter Konsequenz, um zu sterben.

Dazwischen stehen zerstörte Beziehungen, zerstörte Familien, Schulden, Verwahrlosung. Die Spirale nach unten. Der Ausweg ist eine Falle.

Wissen wir alle. Wissen alle, die selbst eine Sucht erlebt und überwunden haben. Wissen alle, die sich beruflich mit Süchtigen beschäftigen. Wissen alle, die schlaue Bücher gelesen haben.

Also, wie kommt man aus der Sucht heraus? Einfach aufhören gehört zum ersten Schritt. Was hält den Süchtigen davon ab, wieder Drogen zu konsumieren? Aufhören ist einfach. Meine 100 Stunden Regel. Kann jeder schaffen. Affe ist Affe. Der körperliche Entzug ist aber nur der eine Teil. Irgendwelche Rezeptoren spacken rum und geben irgendwann auf. Easy. Manche gebrauchen den Terminus psychische Abhängigkeit. Er reduziert meiner Meinung nach das Phänomen der hohen Rückfallquoten auf eben diesen Terminus. In Wirklichkeit ist die Realität, das wirkliche, echte Leben zurück. Die Realität war Jahre und oft Jahrzehnte auf eine Weise unterdrückt, die Schmerz nicht zuließ. Die Droge verkauft sich als Schmerzmittel. Ok, mit Nebenwirkungen. Kein Beipackzettel. Schmerz gehört aber zum Leben. Die Frage könnte lauten, wie viel Raum möchte ich dem Schmerz in meinem Leben zugestehen? Schmerz gehört zum Leben. Die perfekte Welt kennt keinen Schmerz. In unserer unperfekten Welt ist er ein Teil. In unserer unperfekten Welt gibt es Krankheit und Tod. Nicht nur die Welt ist unperfekt. Jeder Mensch ist unperfekt.

Zurück zum Rückfall. Man spürt den Schmerz. Man spürt die eigene Unperfektion. Man spürt die eigene Gebrochenheit. Broken people. Man möchte schreien: Hey Leute, ich bin zerbrochen. Ich spüre meine Zerbrochenheit. Helft mir, ich werde wahnsinnig. Und man schweigt und leidet und lenkt sich ab. Statt sich zu artikulieren. Man ist umgeben von Menschen, die zerbrochen sind, aber sie funktionieren und das kreiert eine Distanz. Es wirkt nicht nur unecht, es ist meistens der pure fake. Ihre Strategien sind nicht deine Strategien. Du hast es nicht drauf. Du willst es nicht drauf haben. Es wäre unehrlich. Süchtig sein ist ehrlich.

Ehrlich, aber dumm. Wie soll man mit diesem Gefühl der Zerbrochenheit, der Scham, der Schuld umgehen? Welche Perspektiven gibt es? Einfach nur anpassen und möglicherweise funktionieren? Wer holt mich hier ab? Wer holt mich hier raus? Wer hilft mir mit Schmerz, Scham, Schuld umzugehen? Sie sagen, ich soll mich „öffnen“. Soll ich mich wirklich „öffnen“? Wem kann ich mich „öffnen“? Wem kann ich überhaupt vertrauen? Was ist, wenn mich der Schmerz überwältigt?

Eine Therapie bietet einige Möglichkeiten. Aber es ist eine Käseglocke. Die eigentliche Arbeit fängt danach an. Dann ist es gut, wenn man gelernt hat, dass Drogen nichts verbessern können. Die Gier, das Giftigsein wird immer wieder auftauchen. Das sind jedoch nur Momente, Minuten oder Stunden. Żufällige Gelegenheiten. Zufällig? Die gilt es, zu überstehen. Wann ist man geheilt? Geschieht oder entwickelt sich echte Heilung? Heilung entsteht langsam, sobald man seine Unperfektheit, seine Zerbrochenheit akzeptiert und lernt, dass keiner wirklich heil ist. Statt Drogen zu nehmen finden die Nichtsüchtigen in den meisten Fällen Ersatzdrogen. Geld und Erfolg, Klamotten und gutes Aussehen, Gesundheit und Sport. Sie werden SJWs, Klimaschützer, oder schlimmer noch: Politiker.

Macht, Geld, Gesundheit. Es sind Plastikgötter.

Zugegeben, es ist so zeitaufwendig diesen Göttern zu dienen, und die Angst vor dem Verlust eines Status verhindert meist, dass man drogensüchtig wird. Drogen werden meist, wenn überhaupt, punktuell eingesetzt. Es hängt auch von der Peergroup ab, mit der man verkehrt. Drogen sind fehl am Platz. Sie würden verhindern, das Ziel, absolute Macht, größtmöglichen Reichtum, vollkommene Gesundheit, zu erreichen. Aus meiner Sicht ist es genauso dumm, wie Drogen zu konsumieren, um den seelischen Schmerz zu betäuben. Bei all den Strategien geht es immer nur um das eigene Ego. Sucht zerstört es. Beides, das Ego aufzublasen oder es zu zerstören ist falsch. Mit einem Super-Ego braucht man keinen Gott. Das ist eine wahre Sünde. Aber auch das Ego zu zerstören, ist eine Sünde. Gott hat uns geschaffen und hat uns schon in unserer Unperfektion geliebt, aber er gab jedem Einzelnen unbeschreiblich viel Potential, damit wir uns entwickeln. Wenn wir alles wegwerfen, ist unser Vater traurig. Wo ist Gott in diesem oder in dem anderen Leben? Wo ist Jesus, der Sohn Gottes, der gekommen ist, um Fülle zu bringen und außerdem Heilung?

Ich sprach jetzt die ganze Zeit von Zerbrochenheit. Von Schmerz. Von den Plastikgöttern und von Satan. Ich finde, jetzt ist Zeit, sich das Angebot von Gott anzuschauen. Diese Zerbrochenheit, diesen Schmerz findest du in der Bibel. Bei David, dem Jungen, der Goliath besiegte, der auf der Flucht war, Todesängste hatte, der einen Mann tötete, um dessen Frau zu bekommen, der trotzdem ein großer König wurde. Der Gott liebte und von Gott geliebt wurde. Sein Sohn baute den Tempel, den er nicht bauen durfte. Salomon war Weise. Er war unbeschreiblich reich. Aber er erkannte, dass alles nur ein Haschen nach Wind ist. Alles Geld, alle Macht, alle Versuche, durch Gesundheit sein Leben zu verlängern, sinnlos. Auch er war am Ende gescheitert. Auch er könnte nicht ein perfektes Leben leben. Die Bibel ist voll von Menschen, die keineswegs perfekt waren, und die Gott für seinen Plan gebraucht. Keine langweiligen Geschichten von Heldengöttern. Die Bibel ist kein Buch, das uns einschüchtern soll sondern ein Buch, das zeigt, wie gut das Leben mit Gott ist und wie es wird, wenn wir uns von Gott abwenden, weil wir glauben, Gott gibt es nicht, oder es gibt bessere Götter, oder weil wir uns selbst erhöhen. Die Bibel sagt uns seit über 3000 Jahren, dass das nicht funktioniert. Und Jesus, Gott selbst, wurde Mensch und ihn wollten sie nicht. Sie wollen höher sein, als Gott. Und um ihre Blasphemie zu tarnen, verkaufen sie uns Drogen, zerstören die Familie, machen uns zu Weicheiern. Männer werden Weiber, Frauen werden zu Mannsbildern. Und dann töten sie Jesus.

Trotzdem, man kann über die Institution Kirche denken, wie man will, aber sie hat unsere westliche Welt geprägt. Männer, wie Luther, haben dann eine Emanzipation möglich gemacht. Aufklärung. Die Bibel fordert uns auf, authentisch zu sein, authentisch zu leben. Und jetzt haben wir Bedford-Strohms und Wölkis und alles löst sich auf. Immer schneller.

Es bedarf jetzt wieder gottesfürchtiger, junger Männer und Frauen, die im Glauben wachsen und die andere zum Glauben führen. Die frei sind von Dünkel und Manipulation. Die in der Schrift lesen. Gerne auch in der Volxsbibel, Hauptsache nicht in einer der neuen Bibeln, die gerade von Neomarxisten umgeschrieben werden. Geht hinaus, gründet neue Gemeinden. Gründet Familien, werdet Eltern und lehrt eure Kinder. Ohne Dogmen, ohne Falschheit. Lest Bücher von toten Menschen. Lest die Bibel. Führt euer Leben zur Ehre Gottes. Er wird euch reich belohnen. Kümmert euch um alte, kranke, schwache Menschen. Stärkt und stützt euch gegenseitig. Lässt euch nicht täuschen und täuscht selbst nicht.

Findet Jesus. Er lebt. Er will sich finden lassen. Bereitet euch vor. Es wird ein hochwertiges Leben werden. Ich wünschte, ich könnte noch erleben, wie eure Erweckung stattfindet. Und ihr, die ihr doch nicht mehr jung zu sein scheint: Auch ihr könnt erweckt werden. Ihr und eure Kinder. Die Verheißung in der Bibel, dass du und dein Haus gerettet werden, gilt auch und gerade für dich.

(to be continued…)