Ich schaffs nicht

Wirklich! Ich schaffs nicht! Ich möchte meine Liebe und meinen Verstand verschmelzen, damit ich immer in dieser Liebe bleiben kann. Aber es ist nicht möglich, einen Liebesschalter umzulegen und in dieses Gefühl einzutauchen. Es ist eher zufällig. Ein Nahekommen, ein Streifen. Ich gehe an ihr vorbei und fühle meine Liebe zu ihr. Ob es ihr Duft ist, ein Kleid, das sie gerade trägt, ein Lachen von ihr. Es ist nichts Willentliches. Es ist einfach da.

Und manchmal bin ich mir nicht bewußt, dass ich einen solch wunderbaren Menschen an meiner Seite habe. Ich kann wirklich ätzend sein. Ich glaube zwar, dass ich mich gebessert habe, gerade weil ich an der Seite dieser Frau bin und sie mich zu dem Mann werden ließ, der ich bin. Aber ich bin noch nicht fertig. Es gibt diese Stimmungen, die ich eigentlich vermeiden will, die aber von Zeit zu Zeit einfach da sind. Vielleicht ein Wort, das doch nicht so lieb war, (wir sind alle keine Heiligen) oder vielleicht einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden. Ich bemerke es dann viel zu spät. Vielleicht wurde ich schon verletzend. Das merke ich und es tut mir leid. Zum Glück schaffe ich es, mich zu entschuldigen. Nicht immer gleich, aber hoffentlich immer noch rechtzeitig, bevor es zu spät ist.

Manchmal beschäftigen mich Dinge, die ich dann ein paar Tage mit mir herumtrage. Sie ist aber so emphatisch, dass sie es sehr schnell merkt. Ich sage dann, nein, alles OK. Vielleicht bin ich nicht nicht so weit. Es ist auch ein Kokettieren mit dem Schmerz, den ich in mir trage. Ich kann ihn nicht sofort loslassen. Das hat etwas damit zu tun, dass ich auch immer noch Probleme mit dem Beten habe. Ist auch schon besser geworden. Ich bete und versuche immer noch Worte zu finden zu Gott, zu Jesus und komme ins Stocken, weil ich befürchte, dass ich es nicht wert sein könnte. Ich denke dann einfach zu viel nach. Vielleicht kennt das noch jemand außer mir. Sie kann beten wie eine Löwin. Ich lerne von ihr, wie das geht. Ich übe noch und ich bin sehr ungeschickt. Aber sie vergibt mir diese Schwäche.

Gebetsberg

Ich liebe meine Frau mehr als jeden Menschen. Vielleicht liebe ich sie noch mehr, als ich meine Söhne liebe, aber das ist eine andere Liebe. Die Liebe zu meiner Frau ist eine Liebe, die auf einer tiefen Verbindung beruht. Es ist, als kenne ich sie schon immer. Es gibt keine Geheimnisse vor ihr. Jedenfalls nicht lange. Ich wünsche mir Offenheit. Deswegen kann ich keine Geheimnisse haben, die ich verbergen muss. Ich will schon lange keine Geheimnisse mehr haben, denn ich habe keine Angst. Ich spiele vielleicht mit Gedanken, verberge sie, nur um dann ihre Reaktion zu bekommen, weil ich dann weiß, wie nahe sie mir ist. Sie nimmt Anteil an meinem Leben, wie es kein anderer Mensch macht. Und trotzdem, Beziehung ist harte Arbeit. Beziehung ist kein Selbstläufer, so wie Liebe kein Selbstläufer ist. Man muss, ich muss jeden Tag WOLLEN. Und ich hoffe meine Liebe will auch jeden Tag neu.

https://youtu.be/YiCyTXk78xs

Vielleicht schaffe ich es noch, wenn sie mir dazu Zeit lässt. Vielleicht schaffe ich es noch, einfach die Kontrolle abzugeben, so wie ich mir das so sehr wünsche. Ich glaube, es ist ein Stolz-Ding. Einfach so, wie ich mich von Jesus verändern lasse. Vor der noch größeren Liebe zu unserem Herrn Jesus muss ich mich nicht beweisen. Durch ihn geschieht Veränderung. Ich werde geduldiger, ich werde entspannter. Meine Kraft liegt in ihm. Das ist, glaube ich, der Schlüssel. Unser Schlüssel.

Genau das hat mich meine Frau gelehrt, dass Jesus wirklich heilen kann. Vielleicht schenkt uns Gott noch viele gemeinsame Jahre. Jahre, in denen ich ihr noch näher kommen darf.